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In Haydns Schatten

Ignaz Pleyel hinterließ vielerlei Spuren in der Musikgeschichte. Der Salle Pleyel in Paris wurde nach ihm benannt, ein Musikverlag und eine Klavierfirma, Liszt und Chopin widmeten ihm einige Werke. In einer Kleinstadt im fernen Nordamerika formierte sich 1822 gar eine Pleyel-Gesellschaft.

Als Komponist ereilte den 1757 im niederösterreichischen Ruppersthal geborenen Lehrerssohn das Schicksal, zwar zu Lebzeiten in ganz Europa berühmt zu sein, dann aber weitgehend in Vergessenheit zu geraten. Pleyel hatte u. A. Bei Haydn in Eisenstadt studiert und sogar in dessen Haus gewohnt. Sein erstes Werk, die Puppenoper „Die Fee Urgčle“, wurde 1776 in Eszterháza uraufgeführt. Er schrieb etwa 700 Werke, darunter über 60 Sinfonien und mehr als 60 Streichquartette. Seine Musik erfreute sich großer Beliebtheit, sie steht unverkennbar Haydn nahe, ohne allerdings eine vergleichbare Originalität zu erreichen.

Die fünf hier erstmals als Gesamtaufnahme veröffentlichten Cellokonzerte (das Konzert C-Dur Ben108 war bislang unveröffentlicht) gehören zu Pleyels niveauvollsten Arbeiten. Es erklingen neue, von Péter Szabó nach den Urtextausgaben revidierte Fassungen. Szabó, von dem auch die Kadenzen stammen, bringt die Soloparts brilliant und musikalisch schlüssig zur Wirkung – Interpretation konventionellen Zuschnitts, was die Bedeutung der Edition jedoch nicht schmälert.

Interpretation ****
Klang ****

Pleyel, Streicherkonzerte Vol. 1: Die Cellokonzerte; Péter Szabó, Erdődy-Kammerorchester (2001)
Hungaroton/Klassik Center 2 CD 32067-68 (130’)

Norbert Hornig

Fono Forum
Mai 2003

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