CD Kritik
Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 9 Carnaval de Pest, Orphée (nach Saint Saëns), Tristia – La vallée d’Obermann
Lajtha: Trio concertant (Trio avec piano), Sonatine für Violine und Klavier;
Takács Klavier Trio
Hungaroton HCD 31815
(72’ - 1998)
Eine Art Entdeckungsreise bieten diese Erstaufnahmen wenig bekannter Werke mit dem Takács Trio, das mit seinen stilvollen, sorgfältig ausgeführten Interpretationen überzeugt. Es ist eine Freude, das ausgeglichene Ensemblespiel dieser Musiker zu hören, die den spielerischen, genußvollen Geist der Werke ausgezeichnet getroffen haben. Das Trio zeigt reifes Stilgefühl und lebendige Virtuosität, selbst an Stellen, die kompositorisch nicht ganz begeistern können. Wenn etwas an den Aufführungen auszusetzen ist, dann sind es lediglich einige nicht besonders auffällige Intonationsprobleme. Auffallend ist aber doch die für Liszt uncharakteristische mangelnde Überzeugungskraft der Stücke, die zwar zum größten Teil wohlklingend und elegant wirken, oft aber zugleich etwas gesichtslos und routiniert. Dieser Eindruck mag natürlich auch an den Transkriptionen liegen, aber herausragende Werke im Schaffen Liszts sind es keinesfalls.
Ganz anders ist es bei den beiden Stücken von László Lajtha, die sich als geschickt ausgeführte Tongebilde mit faszinierend straffer Form erweisen. Es wäre wünschenswert, wenn diese in Ungarn so bedeutsame Persönlichkeit allmählich allgemeinere Anerkennung finden würde.
Patrick Donahue
Klassik Heute
Februar 2000